Mz- Bericht zum Heimatfest

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Quelle: MZ Mitteldeutsche Zeitung
In ganzer Schönheit wieder erblüht

Jeßnitz feiert gelungene Premiere des Heimatfestes -
Erinnerung an August 2002 von Susann Huster

Genau fünf Jahre
nach der verheerenden Flut haben die Jeßnitzer am vergangenen Wochenende an die schicksalhaften Tage im August 2002 erinnert. Aus diesem Anlass hatte der Heimatverein der Stadt mit Unterstützung von Sponsoren und anderer Vereine zur Premiere des Jeßnitzer Heimatfestes eingeladen.

Unter dem am Stammtisch durch reinen Zufall geborenen Motto:
"Fünf Jahre nach der Flut - uns jehts widder juht"

feierten die Jeßnitzer die wieder erblühte Schönheit ihrer Stadt. "Das Heimatfest soll eine Tradition werden", kündigte Heimatvereins-Chef Olaf Luther an, der gemeinsam mit seinen Mitstreitern seit Monaten an der Vorbereitung gearbeitet hat. Eines aber stellte er von vornherein klar: Ohne Sponsoren kann es keine Neuauflage des Festes geben. "Sie haben es ermöglicht, dass wir mit einer schwarzen Null abschließen und nur einen Euro Eintritt verlangen mussten", berichtete Luther, der manchmal etwas Mühe hatte, sein "Festkomitee" zu organisieren.

Doch weil am Ende alle an einem Strang zogen, konnte im Garten der Jeßnitzer Grundschule ein sehr ansehnliches Programm auf die Beine gestellt werden, das etwa 500 Menschen sehen wollten. Zum Dank wurden am Sonntag alle Sponsoren und Helfer des Festes zu einem Frühschoppen mit Freibier, Speckkuchen und Pizza eingeladen. Bereits am Freitagabend begann es mit einer leider viel zu spärlich besuchten Kabarettvorstellung. Am Samstag gab es dann ein buntes Bühnenprogramm mit Doubles von Wolfgang Petry und Andrea Berg, Trachtentanz, einer Modenschau und einem Konzert des Volkschors "Muldeklang". Zum Abschluss konnten die Festgäste noch ein imposantes Höhenfeuerwerk bestaunen. Den kleinen Besuchern boten die Festorganisatoren eine Hüpfburg, Kinderschminken und eine Bastelstraße.

In keinem Programm war von der großen Überraschung am Samstagabend zu lesen.
Für sie sorgte das Ehrenmitglied des Heimatvereins, Günter Saller. Er präsentierte den Gästen professionell zusammengestellte Bilder und kleine Filme von Jeßnitz in Zeiten der Flut - sowohl vor fünf Jahren als auch früheren Überschwemmungen. In der 13-minütigen Präsentation war unter anderem die Entwicklung der drei Jeßnitzer Stadtteile dokumentiert - von Zeiten kurz nach dem Hochwasser bis heute. "Es sah hier nach der Flut aus wie nach dem Krieg. Wir hätten damals nicht gedacht, dass Jeßnitz wieder so schön wird", sagte Luther voller Stolz. Mit diesem Heimatfest solle bei den Menschen der Stadt wieder ein wenig von dem Zusammengehörigkeitsgefühl geweckt werden, das damals in Flutzeiten geherrscht habe.
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