Jeßnitz (Anhalt)

Stadtwappen

Stadtwappen

unserer Heimatstadt Jeßnitz (Anhalt)

"Zwischen Kiefer und Eiche, zwischen Heide und Au' , am Strande der Mulde im Anhaltgau."

Zur Stadtgeschichte, Jeßnitz (Anhalt)
Jeßnitz diente einst Fischern, Jägern und Viehzüchtern als Ansiedlung, wurde im Jahre 1259 erstmals als Jeszant erwähnt und besaß erstmalig 1401 Stadtrecht. Der Ort liegt inmitten des Urstromtals am linken Ufer der Mulde zwischen Bitterfeld und Dessau, im Vorfeld des klassizistischen Dessau-Wörlitzer Gartenreiches und des Naturschutzgebietes "Untere Mulde".
Seit 1952 gehört Jeßnitz zum Landkreis Bitterfeld und zählt 3758 ( Stand 31.12.2005) Einwohner.
Der ältere Teil der Stadt, fast allseitig von Wasser umgeben, wird im Osten von der Mulde und im Westen vom Spittelwasser begrenzt, das mit seinen Zuflüssen (Schlangengraben, Lober) den südlich der Stadt gelegenen Salegaster Forst entwässert.
Bemerkenswert ist die Schönheit dieses Auenwaldes in der unmittelbaren Nähe der Industriestandorte Bitterfeld, Greppin und Wolfen mit seinem alten Baumbestand, den Tümpeln und schlängelnden Gräben, die das zeitweilige Hochwasser der Mulde auffangen und leiten Als Belegstück für den Wildreichtum dieser Gegend in früheren Zeiten und die Jagdlust der damaligen Gesellschaft ist das alte Forsthaus am Rande des Waldes anzusehen Im klaren klassizistischen Stil eines Erdmannsdorf erbaut, gleicht es einem Schlösschen, wie es damals beliebt war Die neben dem Forsthaus stehende Kirchenruine, ein Kleinod romanischen Baustils, ist die letzte Zeugin des uralten Dorfes Salegast. Ostwärts der Stadt liegt der dörfliche Ortsteil Roßdorf als Eingangstor zur Dübener Heide Prägend für Handel und Wandel waren der einstige Fischreichtum der Mulde, die Bedeutung der Brücken für den regionalen Verkehr, vor allem aber die reichlich vor handene Wasserkraft Diese wurde schon frühzeitig genutzt, vornehmlich von Mühlen und vom Tuchmacherhandwerk, das von 1650 bis 1850 blühte; es wird von Spindel und Garnknäuel im Jeßnitzer Wappen symboli siert. Unter den im 19. jahrhundert entstandenen Textilfabriken genoss die Flaggendruckerei weltweiten Ruf. Heute gibt es in der Stadt zahlreiche Unternehmen des Handwerks, des Handels und der Dienstleistungen.
Das Ortsbild verfügt nur über bescheiden anmutende Baudenkmale, zeigt aber einen gewissen kleinstädtischen Reiz.
Von Jeßnitz aus lohnt sich bei schönem Wetter ein Abstecher ins nahe Dorf Altjeßnitz, jenseits der Mulde vielleicht sogar zu Fuß. Im Park des Ortes erwartet den Besucher eine Besonderheit ein Irrgarten, der, um 1730 angelegt, noch heute seinesgleichen in Europa sucht Das Labyrinth erstreckt sich über 2500 qm und besteht aus Hainbuchenhecken
In die Literaturgeschichte ist Jeßnitz als Geburtsort des frühnaturalistischen Dichters Hermann Conradi eingegangen. Am 12 Juli 1862 in der Leopoldstraße geboren, verbrachte er seine Kindheit und frühe Jugend in der Muldestadt. Er wird durch eine Gedenktafel am Geburtshause, durch die Benennung eines Platzes im Stadtzentrum und durch die Bezeichnung eines Rundwanderweges im Auenwalde gewürdigt.
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